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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 54

1877 - Oldenburg : Stalling
54 trie auf sich. Frauen und Jungfrauen zogen in den Kampf, und das Beispiel der heldenmthigen Bobolina von der Insel Spezzia, die, nachdem sie ihren Gatten und zwei Shne im heiligen Kriege verloren, ein Schiff ausrstete und, eine zweite Artemisia, es selbst befehligte, steht nicht vereinzelt da. Allenthalben wurden die Trken in den festen Pltzen ein-geschlossen. Die Gruelthaten der Osmanen hatten auch die Wuth der Griechen angefacht, die, wo sie siegreich auftraten, Männer, Weiber und Kinder der Trken ohne Erbarmen niedermetzelten. So sollen, als Tripolizza, die Hauptstadt Morea's, in ihre Hnde fiel, 8000 Trken ermordet worden sein. Ueberhaupt trug der Krieg auf beiden Seiten einen barbarischen Charakter. Der eben so tapfere als listige Odysseus, der erst spter sein Vaterland verrieth, bernahm den Oberbefehl in Thessalien, Fürst Maurokordatos in Al-banien. Im mittleren und nrdlichen Griechenland war das Glck entschieden auf trkischer Seite, da es dem Chur-schid Pascha gelang, den Pascha von Janina zur Uebergabe zu zwingen, worauf derselbe sofort enthauptet ward (Januar 1822); aber ein Versuch Churschid's, mit bedeutenden Streit-krften durch die Thermopylen zu dringen, scheiterte an der Tapferkeit des Odysseus, der, ein zweiter Leonidas, den ber-legenen Angriff mit einer Handvoll Leute zurckschlug. Die christlichen Mchte lieen den bedrngten Griechen keine Untersttzung zukommen. Unter Metternichs unseligem Einflsse sahen sie in dem griechischen Aufstande nur eine strfliche Revolution gegen den rechtmigen Herrn, wie sie in Spanien und Italien damals auftauchte und niedergedrckt wurde. Um so hher stieg die Begeisterung fr die Unglck-lichen Hellenen und ihre heldenmtige Erhebung bei denvlkern; in vielen Staaten bildeten sich Hellenenvereine, um mit Geld, Waffen und Bedrfnissen aller Art die Griechen zu unter-sttzen. Die Begeisterung ward getragen durch die aus den Werken der alten Hellenen geschpfte Bildung: im Hinblick auf die erhabenen Gestalten eines Sokrates und Plato, eines Miltiades, Aristides und Themistokles widmete der geniale englische Dichter Lord Byron der griechischen Freiheit seine schwungvollen Lieder, sein Geld und seine Tapferkeit, der Genfer Eynard seine Geldsummen: der deutsche Dichter Wil-

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 162

1877 - Oldenburg : Stalling
- 162 König Wilhelm Iv. von England, zugleich König von Hannover, war am 20. Juni 1837 gestorben. Da in den Stammlanden des welfischen Hauses das salische Gesetz galt, so ward Hannover von Grobritannien, wo jetzt Victoria den Thron bestieg, getrennt, und Ernst August, Herzog von ,Cum-berland, Sohn Georgs Iii. und Oheim der Knigin Vlctona, wurde König von Hannover. Unvolksthmlich und verhat, schien er, obwohl in England geboren und nicht einmal des Deutschen vollkommen mchtig, in seinem ganzen Wesen den Briten an die absolutistischen Hfe des Continents zu ermnern. Whrend er sich in England an die Partei anschlo, welche die freien Grundstze der Verfassung bekmpfte, so waren dock auck die Tories dem Herzoge nie hold gewesen, indem sie in ihm mehr einen Absolutsten als Aristokraten erkannten. Er hatte an der Spitze der Oranienmnner gestanden, und die von der ihm feindlichen Presse verbreiteten nachtheiligen Gerchte der sein Privatleben fanden im Publikum Glauben. Am 28. Juni 1837 hielt der neue König seinen Einzug in seine Residenz Hannover, und am 3. Juli erklrte er, da er die Verfassung von 1833 nicht anerkenne, da sie ohne seine, des damaligen Thronerben, Zustimmung zu Stande gekommen, und er dieselbe fr das Wohl seiner Unterthanen nicht fr zutrglich halte. Und doch war die Verfassung ein zwischen Krone und Stnde vereinbartes Staatsgrundgesetz, das von Niemanden einseitig aufgehoben werden konnte. Die wahre Ursache dieses Gewaltstreiches war aber die Bestimmung der Verfassung von 1833, welche die Domnen fr Staatsgut erklrt und dafr eine Civilliste eingefhrt hatte. Der König hatte sich in England eine solche Schuldenlast zugezogen, da er die reichen Einknfte dieser Domnen, die er sogleich an sich zog, zur Befriedigung seiner englischen Glubiger brauchte. Da dies in der Stndeversammlung schwerlich durchzusetzen war, so mute die Verfassung von 1833 aufgehoben werden. Als der König den Huldigungseid verlangte, verweigerten . ihn manche Beamte, andere leisteten ihn nur mit ausdrcklicher Hinweisung auf das Grundgesetz, oder reichten freiwillig ihre Entlassung ein. Sieben ausgezeichnete Professoren der Got-tinger Universitt: Jacob und Wilhelm Grimm, Dahlmann, Gervinus, Ewald, Albrecht und Weber, verweigerten die

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 339

1877 - Oldenburg : Stalling
339 Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853). Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin). Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October 22*

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 22

1881 - Oldenburg : Stalling
zahlreichen Stmme der Hunnen, die bis dahin unter vielen Huptlingen gestanden hatten, unter einem Oberhaupte ver-einigt wurden. Dies geschah durch Attila, der in Ver-bindung mit seinem Bruder Bleda durch List und Gewalt die meisten Stmme der Hunnen unter seine Botmigkeit brachte. Attila, den die Sage Etzel nennt, zeigte in seinem ueren die ganze Hlichkeit des hunnischen Stammes. Seine Gestalt war kurz und gedrungen: er hatte kleine Au-gen, dnnen Bart und eine Stlpnase; dabei besa er groe Leibeskraft und bekundete in Gang und Haltung den Stolz und die Wrde des Herrschers. Schrecklich im Kriege gegen Feinde, war er gndig gegen Hlfeflehende und gtig gegen Schtzlinge. Den ihm unterworfenen Vlkern lie er Sprache, Sitten und Gesetze und verpflichtete sie nur zur Heeresfolge und zu einem jhrlichen Tribut. Im Kriege fhrte er selbst den Oberbefehl, im Frieden sa er gern selbst zu Gericht und sprach allen Recht ohne Unterschied der Person. Art seiner Umgebung liebte er die Pracht, während er fr sich in Nahrung, Kleidung und Pferdeschmuck hchst einfach war. Seine Gste aen von goldenen und silbernen Geschirren, er selbst duldete auf seiner Tafel nur hlzerne Gefe. Er a nur Fleisch und enthielt sich, wie ein echter Hunne, des Bro-tes, als einer zu weichlichen Nahrung. Bei Gastmhlern liebte er um sich herum Gesang und Scherz, während er selbst stets einen strengen Ernst beobachtete. Sein Wohnsitz befand sich im heutigen Oberungarn zwi-schert der Thei und Donau, wo das Lager der Hunnen all-mlich zu einem groen Dorfe geworden war. Die Huser, auch das des Knigs, waren nur von Holz: aber doch war sein mit Pfahlwerk befestigter Palast mit allen Bequemlich-keiten, mit Hallen und Bdern versehen: berhaupt war sein Hoflager mit einer Pracht ausgestattet, die der am griechischen und rmischen Hofe nichts nachgab. Seine uere Erscheinung erregte Furcht und Staunen, und es verbreitete sich der Glaube an seine Unwiderstehlich-feit, Zumal er vorgab, das Schwert des Kriegsgottes gefun-den zu haben. Ja es ging die Sage, wenn er sein geheim-nivolles, ihm vom Kriegsgott selbst gegebenes Schwert in

5. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 230

1882 - Oldenburg : Stalling
230 3u verherrlichen und einen Herrscher zu preisen, der seinen Ruhm barem setzte, als der grte Monarch der Erde qeehrt zu werden. Ludwig nahm seine Resibenz nicht zu Paris sonbem m Versailles Dies war ursprnglich ein kleines Jagdschlo aber der König beabsichtigte, es zum Mittelpunkte des Hoflebens zu machen, und so wurden hier riesenhafte Bauten und Anlagen aufgefhrt, deren Kosten sich auf 90 Millionen Stres beliefen. Bald erhob sich um den Palast auch eme ausgedehnte Stadt. Durch diese und unzhlige andere Unternehmungen der Art erhielten auch die bildenden und zeichnenden Knste eine mchtige Befrderung Me-dailleurs und Steinschneider, Bildhauer und Baumeister wa-ren um die Wette bemht, den Ruhm ihres Knigs mit ihrem eigenen zu ^verewigen. Der Garten zu Versailles mit seinen Grotten, Springbrunnen, Statuen und Baumgngen wurde lange Zeit als ein Wunderwerk der neuen Welt an-gesehen. ^ Art dem glnzenden Hofe Ludwigs bildete sich jener feine geistreiche Ton aus, der nicht nur das Vorbild aller brigen Hfe, sondern der hheren Stnde Europas ber-Haupt wurde, so da Frankreich durch seine Bildung, durch bic von thm ausgehenden Moden und Sitten einen beinahe eben so groen Einflu ausbte als durch seine Waffen. Dabei konnte es aber nicht fehlen, da die Leichtfertigkeit der Sitten und die schrankenlose Ungebundenheit des Lebens auf die alte Einfachheit und namentlich auf husliche Tu-genden eine hchst verderbliche Wirkung uerten. Da die geistvollsten Dichter Frankreichs (Corneille, Racine, Molire) zur Zeit und am Hofe Ludwigs Xiv. lebten, so wurde durch sie die franzsische Sprache, so abschliffen und ausgebildet, da alle Nationen Europas sie vor ihren noch roheren Mutter-sprachen lieb gewannen und sie zur Sprache der Regierungen untereinander machten, wie sie noch jetzt die Sprache der Gesandten und Fürsten bei allen Staatsunterhandlungen ist. Glnzend war Ludwigs Regierung auch durch die Befrderung des Handels und der Manufakturen. In wenigen fahren ward Frankreich zu einer Seemacht und einem der ersten Handels- und Fabrikstaaten. / Nach auen trat Ludwig als Eroberer auf. Zunchst war er nach dem Besitze der spanischen Niederlande lstern, obschon er bei seiner Vermhlung mit einer spanischen Prin-
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